- Rechtsanwalts- und Notarkanzlei Schumacher Lipsius

Mediation

Menschen haben Konflikte, wenn verschiedene Interessen, Meinungen, Werte oder Ziele unvereinbar zu sein scheinen. Der Konflikt liegt selten allein auf der Sachebene, fast immer ist auch eine psychologische und/oder soziale Ebene betroffen.

Erstaunlich, dass die meisten Streitbeilegungsverfahren die Lösung des Konfliktes ausschließlich auf der Sachebene suchen.

Beispiel: A und B haben sich getrennt. Sie streiten seit Jahren miteinander über das Umgangsrecht für den gemeinsamen minderjährigen Sohn. Es wurden bereits mehrfach Umgangsvereinbarungen vor Gericht getroffen, die alle nie von Dauer waren.

Vordergründig streiten die Parteien um Dauer und Häufigkeit des Umgangs. Als Begründung nennen sie sachliche Punkte, wie Schlafenszeiten, schulische Verpflichtungen des Kindes etc.. Die Gründe, warum sie dem jeweils anderen nicht entgegenkommen können, liegen aber woanders.

Im Laufe einer Mediation kommt heraus, dass gegenseitige Kränkungen, der Wunsch nach Respekt und Anerkennung, das Gefühl unterdrückt zu werden u.v.a. in den bisherigen Vereinbarungen unberücksichtigt geblieben sind. Die Vereinbarungen konnten daher nicht dauerhaft sein, der Konflikt ist erst in der Mediation wirklich gelöst worden.

In der Mediation sind die Parteien gefordert. Sie müssen sich Gedanken machen (erarbeiten), welche Interessen und Motive auf beiden Seiten dem Konflikt zugrunde liegen. Der Mediator ermöglicht dabei das Erkennen und Verstehen der jeweiligen Positionen. Am Ende ist es den Parteien möglich eine dauerhafte Lösung des gesamten Konfliktes zu finden.

Die Mediation ist eine nicht zu unterschätzende sehr starke Methode in sehr vielen Rechtsgebieten um Konflikte nachhaltig beizulegen.

Aus der Mediation gehen beide Parteien als Gewinner hervor (Win-Win Lösung), es werden Lösungen gefunden, die von allen Parteien akzeptiert werden. Der Kuchen um den gestritten wird, wird nicht wie bei einem einfachen Kompromiss, einem Vergleich oder einem Gerichtsurteil einfach geteilt, sondern vergrößert, da Elemente hinzugefügt werden, die anderenfalls nicht berücksichtigt worden wären.